Als Ronald Reagan sich einst von den Neokonservativen abwandte und diese aus ihren Ämtern hinausschmiss, um manche von ihnen gar strafverfolgen zu lassen, befreite er seine Administration von deren diabolischem Einfluss. Es war Präsident Reagan, der über das Ende des Kalten Krieges mit dem sowjetischen Staatspräsidenten Gorbatschow verhandelte. Der militärisch-industrielle Komplex, die CIA und die Neokonservativen waren indes gegen eine Beendigung des Kalten Krieges, da sie deren finanzielle Budgets, Macht und Ideologie durch den Ausblick auf einen Frieden zwischen den Nuklearsupermächten bedroht sahen.

Ich weiß über diese Dinge, weil ich Teil dieser Administration gewesen bin. Ich unterstützte Reagan dabei, eine ökonomische Basis zu schaffen, um im Angesicht einer versagenden Sowjetwirtschaft die Bedrohung eines neuen Wettrüstens herbeizuführen. Diese Bemühungen waren dazu auserkoren, um die Sowjets in eine Vereinbarung zur Beendigung des Kalten Krieges zu zwingen.

Ich wurde damals zum Mitglied eines geheimen Präsidentenkomitees ernannt, das gegenüber der CIA mit Strafandrohungsbefugnissen ausgestattet war. Die Arbeit dieses Geheimkomitees wurde durch Präsident Reagan autorisiert, um der Behauptung der CIA auf den Grund zu gehen, laut der die Sowjets als Sieger aus einem neuen Wettrüsten hervorgehen würden.

NATO-Versprechen: Keine Osterweiterung

Das Geheimkomitee kam zu dem Schluss, dass die Behauptungen der CIA zum Ziel hatten, den Kalten Krieg und die Bedeutung der CIA aufrecht zu erhalten. Die Administration von George H. W. Bush und dessen Außenminister James Baker hielten die einst durch Reagan gegenüber Gorbatschow abgegebenen Versprechungen ein und setzten die Wiedervereinigung des geteilten Deutschlands erfolgreich durch, indem Gorbatschow das Versprechen gegeben wurde, dass die NATO nicht einen Zoll in Richtung Osteuropa vorrücken würde.

Die korrupten Clintons, für die eine Akkumulation irdischen Reichtums das Hauptziel in deren Leben darzustellen scheint, untergruben das durch die Vereinigten Staaten abgegebene Versprechen, das dazu beigetragen hatte, den Kalten Krieg zu beenden. Die beiden Marionettenpräsidenten George W. Bush und Barack Obama, die auf die Clintons folgten, haben die Kontrolle über ihre jeweilige Administration an die Neokonservativen verloren, die den Kalten Krieg prompt wieder aufleben ließen.

Basis dieser Bestrebungen war und ist neben einer fehlerbehafteten Ideologie deren Hybris und Arroganz, nach der die Geschichte die Vereinigten Staaten von Amerika dazu auserkoren habe, die Herrschaft und Hegemonie über die Welt zu erlangen. Im Angesicht der politischen Führungen in den Vereinigten Staaten wurden die Hoffnungen und Chancen der Menschheit auf einen weltweiten Frieden zu Grabe getragen.

Unterstützung und Forcierung sog. "Farbrevolutionen"

Unter dem Einfluss der Neokonservativen gaben die Folgeregierungen der Vereinigten Staaten nicht nur deren Status als „Soft Power“ auf, sondern es ging gleichzeitig auch die Fähigkeit verloren, die Welt in eine allseits harmonische Existenz zu führen, über welche der amerikanische Einfluss obsiegt hätte. Anstelle dessen bedrohten die Neokonservativen die Welt mittels Zwangsausübung und der Anwendung von Gewalt.

In diesem Zuge kam es zum Angriff auf acht souveräne Staaten dieser Erde sowie einer politischen Unterstützung und Forcierung von so genannten „Farbrevolutionen“ in den ehemaligen Sowjetrepubliken. Konsequenz dieses politischen Wahnwitzes war es, eine ökonomische und militärisch-strategische Partnerschaft zwischen den beiden Mächten China und Russland herzustellen. 

Ohne die arroganten Politleitlinien der Neokonservativen würde diese Allianz heute nicht existieren. Bereits vor einer Dekade begann ich damit, über die strategische Allianz zwischen Russland und China zu schreiben, die nicht anderes als eine Antwort auf das Bestreben zur Erlangung der Weltherrschaft durch die Vereinigten Staaten ist. Diese strategische Allianz zwischen Russland und China ist aus militärischem und ökonomischem Gesichtspunkt zu stark für die USA.

Skepsis der Welt gegenüber dem US-Dollar nimmt zu

Diese Allianz kontrolliert die Produktion vieler durch Amerikas führende Unternehmen benötigten Güter, wozu beispielsweise auch Apple gehört. China verfügt über die weltweit höchsten Währungsreserven. China könnte, wenn dessen politische Führung es wollte, einen massiven Anstieg der US-Geldmenge herbeiführen, indem das Land seine Billionen in Form von amerikanischen Vermögenswerten gehaltenen US-Dollars auf den Markt schmeißen würde.

Um einen Kollaps der Preise für US-Staatsanleihen zu verhindern, müsste die Federal Reserve Billionen von neuen US-Dollars aus dem Nichts erzeugen, um die durch China auf den Markt geschmissenen Finanzinstrumente käuflich zu erwerben. Der Rest der Welt würde Zeuge einer neuerlichen Expansion der US-Dollargeldmenge, ohne dass es zu einer Expansion der realen Produktion und des Wachstums in den USA käme.

Die Welt würde mit verstärkter Skepsis auf den US-Dollar blicken. Falls sich die Welt dazu entschlösse, den US-Dollar zu meiden, würde sich die Washingtoner Regierung nicht mehr länger dazu imstande sehen, ihre Rechnungen zu bezahlen. Auch Europa ist nach wie vor hochgradig von der Lieferung russischen Erdgases und sonstiger Energieformen abhängig. Russland könnte diese Energielieferungen stoppen.

NATO als Deckblatt für US-Kriegsverbrechen

Kurzfristig gäbe es keinerlei Versorgungsalternativen, was vielleicht sogar mit Blick auf die langfristige Entwicklung Bestand hätte. Falls Russland seine Energielieferungen einstellen sollte, würde Deutschlands Industriesektor seine Pforten schließen. Der europäische Kontinent würde in einem harten Winter erfrieren. Trotz dieser Tatsachen haben die Neokonservativen die Europäer dazu gedrängt, ökonomische Sanktionen gegen Russland zu verhängen. 

Was würde geschehen, falls Russland auf dieselbe Weise antworten würde? Die NATO, wie hochrangige Offizielle des US-Militärs zugeben, hätte keine Chance Russland mittels einer Invasion in die Knie zu zwingen. Genauso wenig würde die NATO einen militärischen Angriff Russlands überstehen. Die NATO erweist sich bei näherem Hinsehen als nichts anderes als ein Deckblatt für die durch Washington begangenen Kriegsverbrechen.

Andere Dienstleistungen kann sie nicht erbringen. Dank der grenzenlosen Gier unter US-Konzernen, die ihre Profite durch eine anhaltende Auslagerung von deren Produktion und amerikanischen Arbeitsplätzen nach China steigerten, blickt das Reich der Mitte bereits viele Dekaden früher auf eine Form der ökonomischen Modernisierung, die sich Neokonservative in den USA in ihren kühnsten Träumen nicht hätten vorstellen können.

USA-Russland/China: Wer umkreist eigentlich wen?

Chinas militärische Kräfte wurden ebenso mittels russischer Waffenlieferungen modernisiert. Neu in Dienst gestellte Raketensysteme der Chinesen machen die viel gerühmte US-Marine und deren Flugzeugträger obsolet. Die Neokonservativen prahlen gar damit, auf welche Weise sie Russland eingekreist haben, doch bei näherem Hinsehen ist es Amerika, das sich durch Russland und China umstellt sieht.

Der Dank geht an eine inkompetente Staatsführung, der sich die Vereinigten Staaten seit dem Amtsantritt der Clintons ausgesetzt sahen. Die Situation vom Standpunkt von Hillary Clintons Unterstützung im Zuge der aktuellen Vorwahlen in der Heimat beurteilend, scheinen viele Wähler dazu entschlossen zu sein, diese Art der inkompetenten Staatsführung auch weiterhin zu goutieren.

Trotz der Tatsache, selbst umstellt zu sein, drängen die Neokonservativen auf einen Krieg gegen Russland – und somit auch gegen China. Falls Hillary Clinton den Einzug ins Weiße Haus schaffen sollte, könnten wir diesen durch die Neokonservativen beständig geforderten Krieg schneller bekommen als uns allen lieb ist. Die Neokonservativen haben sich um Hillary Clinton versammelt, um ihr jedwede Unterstützung im Rennen um die US-Präsidentschaft zukommen zu lassen.

Hillary Clinton - Gallionsfigur der Neokonservativen

Hillary Clinton ist deren Galionsfigur. Blicken Sie auf die emanzipierten Frauen Amerikas, wie diese Hillary womöglich ins Amt hieven werden. Erinnern Sie sich an die Tatsache, dass der US-Kongress seine Macht, Drittstaaten den Beginn von Kriegen zu erklären, an den US-Präsidenten abgab. Die Vereinigten Staaten von Amerika verfügen nicht über eine sonderlich intelligente oder gut informierte Bevölkerung.

Die USA verdanken ihre Dominanz im 20. Jahrhundert dem 1. und dem 2. Weltkrieg. Beide Kriege zerstörten für diese Rolle besser geeignete Staaten und deren Bevölkerungen und legten diese in Schutt und Asche. Amerika stieg indes zur Supermacht auf, weil sich andere Staaten selbst zerstört hatten. Trotz der Leugnung der Tatsache durch die Neokonservativen, dass deren Hybris zur Schaffung einer mächtigen Allianz gegen die USA geführt hat, macht ein Professor am U.S. Navy War College auf die Realität mit Blick auf die militärisch-strategische Allianz zwischen Russland und China aufmerksam.

Schulterschluss zwischen Russland und China manifestiert sich auch militärisch

Im letzten August wurde im Japanischen Meer eine gemeinsame See- und Luftübung durch Russland und China abgehalten, wodurch dem amerikanischen Vasallen Japan vor Augen geführt wurde, dass es verteidigungslos wäre, wenn es Russland und China auf diese Weise gemeinsam entscheiden würden. Russlands Verteidigungsminister Sergej Shoigu erklärte, dass die gemeinsame Militärübung sowohl die strategische Partnerschaft zwischen beiden Mächten illustriert als auch die stabilisierenden Elemente in einem Teil der Welt gefördert habe.

Chinas Außenminister Wang Yi teilte mit, dass die russisch-chinesischen Beziehungen dazu fähig seien, jede Art von internationaler Krise zu überstehen. Die einzigen Errungenschaften, auf die Amerikas Neokonservative unterdessen blicken, sind die mannigfaltigen Zerstörungen und begangenen Kriegsverbrechen, die Millionen von Menschen in acht souveränen Staaten dieser Erde bis ins Mark erschüttert haben und deren Bevölkerungen in Massen in Richtung Europa flüchten lassen. Diese Entwicklung führt gleichzeitig zu einer Machterschütterung der amerikanischen Marionettenregierungen auf dem Kontinent. 

Ferner haben sich die Chancen auf einen Erhalt des Weltfriedens verdüstert. Gleichzeitig schwindet der politische Einfluss der Vereinigten Staaten in vielen Teilen der Welt, was nicht zuletzt an dem Schmieden der strategischen Allianz zwischen Russland und China liegt. All diese Dinge betrachtet, blicken wir auf ein außergewöhnliches politisches Versagen. Es wird Zeit, die Neokonservativen in der Heimat zur Verantwortung zu ziehen.

Es kann und darf nämlich nicht darum gehen, eine weitere Marionette ins Weiße Haus Einzug halten zu lassen, die sich durch die Neocons bereitwillig manipulieren ließe.


Gastbeitrag für CK*wirtschaftsfacts / © 2016 Dr. Paul Craig Roberts / Institute for Political Economy


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